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Junge Stimmen der Hoffnung: MJLC-Botschafter bauen Brücken in Zeiten der Spaltung

Angesichts einer Welt, die von wachsenden Spaltungen und Misstrauen über religiöse Grenzen hinweg geprägt ist, zeigen junge Menschen mutige, bürgernahe Lösungen auf, die heilen, verbinden und inspirieren. Das Botschafterprogramm des Muslim Jewish Leadership Council (MJLC), das nun in die dritte Runde geht, ist ein solches Beispiel für jugendlichen Einfluss, bei dem der Dialog nicht nur gesprochen, sondern auch gelebt wird.
Vom 26. bis 29. Mai 2025 kam in Helsinki eine dynamische Gruppe junger muslimischer und jüdischer Führungskräfte aus ganz Europa zusammen, um gemeinsam mit dem Internationalen Dialogzentrum KAICIID den Abschluss des MJLC-Botschafter-Programm 2024 und den Start der Kohorte 2025 zu feiern. Die Veranstaltung, die mit dem finnischen OSZE-Vorsitz abgestimmt ist, unterstreicht die wachsende internationale Dynamik zur Einbindung der Jugend in die Friedensförderung.
Vom Dialog zur Umsetzung: Echte Wirkung in lokalen Gemeinschaften
Drei jugendliche Botschafterpaare aus Wien, Mailand und Sarajewo schließen ihr Programm ab, nachdem sie gemeinschaftsbezogene Projekte durchgeführt haben, die als greifbarer Beweis für die wachsende Wirkung des Projekts dienen. Diese Initiativen förderten nicht nur die interreligiöse Verständigung, sondern verankern sie auch im öffentlichen Bewusstsein, in lokalen Institutionen und im sozialen Umfeld.
In Wien kuratierten die Botschafterinnen Hind Hafuda und Eidel Malowicki eine innovative interreligiöse Stadtführung mit dem Titel „Yalla City Walks, Talks, and Sports“ (Yalla-Stadtspaziergänge, -gespräche und -sport), die das miteinander verflochtene muslimische und jüdische Erbe der Stadt aufzeigt. Weitere Aktivitäten waren Ansprachen auf dem Srebrenica-Friedensmarsch, eine Fahrradtour nach Bratislava und interreligiöse Workshops, die bei großen kulturellen Veranstaltungen wie dem Europäischen Tag der jüdischen Kultur und dem Festival der religiösen Minderheiten präsentiert wurden. Ihre in Kürze erscheinende Broschüre „Was Juden und Muslime voneinander wissen sollten“ wird in den kommenden Jahren als zuverlässige Ressource dienen.
In Mailand haben die Medizinstudierenden und Botschafter Amina Croce und David Fiorentini an der Universität Ferrara und der Humanitas-Universität Seminare zur interkulturellen Kompetenz für medizinische Fachkräfte entwickelt und durchgeführt. Da über 94 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor keine Erfahrung mit interreligiösem Lernen hatten, schlossen die Seminare eine wichtige Lücke in der Ausbildung und legten den Grundstein für kultursensible Gesundheitsversorgung.
In Sarajevo nutzten die Botschafter Eldar Šabić und Vladimir Andrle die kulturelle Erinnerung und den künstlerischen Ausdruck, um Einigkeit zu schaffen. Bildungsreisen, Ausstellungen und ein beeindruckendes interreligiöses Konzert präsentierten die reiche Geschichte des Zusammenlebens in Bosnien und Herzegowina. Sie zeigten, wie das gemeinsame Erbe als Grundlage für kollektive Heilung und zukünftige Zusammenarbeit dienen kann.
„Wenn wir zusammenkommen, schaffen wir einen Raum, der über religiöse Grenzen hinausgeht – einen Raum der Liebe, des Friedens und der gemeinsamen Menschlichkeit“, sagte die Wiener Botschafterin Hind Hafuda.
Ausweitung der Bewegung: Der Jahrgang 2025 schreitet voran
Die Veranstaltung in Helsinki markiert den Beginn eines neuen Kapitels für den MJLC, der seine Initiative auf vier neue Städte ausdehnt: Brüssel, Lissabon, Straßburg und Helsinki. Acht junge Botschafterinnen und Botschafter, die von hochrangigen jüdischen und muslimischen Religionsführern betreut werden, erhalten ein intensives Training, das sich auf religiöse Bildung, interreligiöse Projektgestaltung und die Bewältigung der externen und internen Spannungen der Dialogarbeit konzentriert. Sie werden auch an Strategie- und Projektmanagement-Workshops teilnehmen und religiös bedeutsame Stätten besuchen, um das Gelernte im lokalen Kontext zu verankern, bevor sie in ihre Heimatstädte zurückkehren, um Dialoginitiativen in ihren eigenen Gemeinden umzusetzen.
Einer der zentralen Momente der Woche war die öffentliche Abschluss- und Präsentationsfeier am 28. Mai in Helsinki. Im Rahmen eines hochrangigen Runden Tischs mit Vertreterinnen und Vertretern von Städten, Glaubensgemeinschaften und der OSZE wurden sowohl die bisherigen Erfolge gefeiert als auch eine Vision für die Zukunft entworfen. Dabei wurde auch das MJLC-Ambassadors Alumni Network offiziell ins Leben gerufen, das ein Zentrum für die Unterstützung und Zusammenarbeit von jugendlichen Führungskräften in ganz Europa darstellt.
Die Rolle von KAICIID: Sichere Räume für Dialog schaffen
KAICIID hat den MJLC von Anfang an institutionell unterstützt und die Initiative als strategische Antwort auf den zunehmenden Antisemitismus und antimuslimischen Hass in Europa erkannt. Mit seinem einzigartigen dualen Führungsmodell, das staatliche und religiöse Führungspersönlichkeiten zusammenbringt, spielt KAICIID eine Vermittlerrolle, die Glaubwürdigkeit, Neutralität und Sichtbarkeit für den interreligiösen Dialog auf lokaler und internationaler Ebene gewährleistet. Diese Zusammenarbeit ist Teil des umfassenderen Engagements von KAICIID, nationale und subnationale Akteure zu mobilisieren, um integrative Gesellschaften zu fördern.
Ausblick
Die Veranstaltung in Helsinki ist mehr als nur eine Abschlussveranstaltung oder ein Training. Sie symbolisiert die nächste Generation von friedensfördernden Persönlichkeiten, die jugendlich, authentisch und in der Gemeinschaft verwurzelt sind. Sie bestätigt die einfache und doch tiefgreifende Wahrheit, dass junge Menschen, wenn sie mit Werkzeugen, Vertrauen und Unterstützung ausgestattet sind, Städte umgestalten, Narrative verändern und Beziehungen wiederherstellen können, die einst als irreparabel zerbrochen galten.
„Beim interreligiösen Dialog geht es nicht nur um Toleranz, sondern um die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft“, sagte der Botschafter von Sarajevo, Vladimir Andrle. „Diese Zukunft beginnt jetzt, mit uns.“

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