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Pfadfinder und KAICIID setzen sich gemeinsam für den interreligiösen Dialog ein

Die erste gemeinsame Aktivität der Weltpfadfinderorganisation World Organization of the Scout Movement (WOSM) und des Internationalen König-Abdullah-Bin-Abdulaziz-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) fand vom 21. bis 24. Februar in Wien statt. Bei dem interreligiösen Dialog kamen 37 Pfadfinderleiter zusammen, die verschiedene Kulturen und Religionen aus der ganzen Welt vertraten. In einer Begrüßungsrede an die Pfadfinder sagte die stellvertretende Generalsekretärin von KAICIID, Claudia Bandion-Ortner, dass „KAICIID die enorme kollektive Erfahrung außerordentlich schätzt, respektiert und anerkennt, die sich heute in diesem Raum zusammengefunden hat, in Form vieler angesehener Persönlichkeiten aus der ganzen Welt , die seit Jahren im Bereich der interkulturellen und interreligiösen Bildung und des interkulturellen und interreligiösen Dialogs tätig sind. Wir wollen eine Anlaufstelle für Netzwerkbildung und eine Lernplattform schaffen“. WOSM-Generalsekretär Scott Teare erläuterte in seiner Grundsatzrede, wie die Pfadfinderorganisation mindestens 40 Millionen Menschen in 200 Ländern und Regionen direkt einbindet. Er betonte die Rolle des Dialogs beim Auftrag der Pfadfinder: „Die Pfadfinderbewegung verändert nicht nur Leben, sie rettet auch Leben“. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die Initiative „Ticket to Live“ auf den Philippinen, die obdachlosen Jugendlichen und Jugendlichen in schwierigen Situationen dabei hilft, sich durch ihre Erfahrung als Pfadfinder ein neues und sicheres Leben aufzubauen. Die zentrale Initiative „Messengers of Peace“ (Friedensbotschafter) der Pfadfinderorganisation setzt ebenfalls auf Dialog zur Bildung von Netzwerken, die nach den Worten von Generalsekretär Teare „Jugendliche miteinander verbinden. Sie tun sich zusammen, um Frieden zu stiften. Bei dieser Interaktion lernen sie, was den anderen im Leben wichtig ist, und Grenzen verschwinden“. Zu den Projekten, die bei dem Workshop vorgestellt wurden, gehörten friedensfördernde und Mediationsinitiativen aus Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Europa. Jedes dieser Projekte ist eine wichtige Initiative der Pfadfinderbewegung zur Förderung des Dialogs, der gegenseitigen Verständigung und Akzeptanz unter jungen Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt mit unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen in der interreligiösen und interkulturellen Interaktion. Das dreitägige Programm, das KAICIID und WOSM gemeinsam aufgestellt haben, war eine gute Gelegenheit, um etwas über bewährte Verfahren des Dialogs unter Pfadfindern zu lernen und die dialogbasierten Lösungen, die KAICIID Beteiligten auf der ganzen Welt anbietet, zu ergänzen. Dieser Workshop ist das erste Ergebnis der Vereinbarung, die KAICIID und die Weltpfadfinderorganisation beim Globalen KAICIID-Forum im November 2013 geschlossen haben. Die Vereinbarung legt Formen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen fest, insbesondere im Hinblick auf junge Menschen und Jugendleiter. KAICIID und die Pfadfinderstiftung World Scout Foundation erklären darin die Absicht, auf Dialog als Mittel zur Förderung einer verantwortlichen Art und Weise zu setzen, um die spirituelle und religiöse Dimension innerhalb der jeweiligen Gemeinschaften zu leben, sowie auf die gemeinsame Vorbereitung von dialogfördernden Übungen für Pfadfinder.

Pfadfinder und interreligiöser Dialog. 1996 wurde das Interreligiöse Weltpfadfinderforum gegründet, das den Dialog und den Austausch zwischen den in Pfadfinderorganisationen anzutreffenden Religionen fördern sollte. 2003 fand das erste Interreligiöse Weltpfadfindersymposium in Valencia, Spanien, statt. In dem Symposium geht es um die Anwendung der Pfadfindermethode für Bildung im interreligiösen Dialog und für Frieden. Das Interreligiöse Weltpfadfinderforum bringt alle religiösen Glaubensrichtungen zusammen, die in Pfadfinderorganisationen vertreten sind, um unterschiedliche Erfahrungen zu teilen, in welcher Weise Pfadfinderorganisationen im Umfeld verschiedener religiöser Empfindlichkeiten agieren und sich weiterentwickeln.

ÜBER DIE WELTPFADFINDERORGANISATION WOSM. Die Pfadfinderbewegung ist eine freiwillige unpolitische Bildungsbewegung für junge Menschen. Sie ist für alle Menschen offen, und zwar unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Rasse oder Glaubensrichtung, ganz nach Ziel, Grundsätzen und Ansatz des Gründers Robert Baden Powell. Ziel der Bewegung ist es, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, damit sie ihre ganzes körperliches, geistiges, emotionales, soziales und spirituelles Potenzial als Individuen, verantwortungsvolle Mitbürger und Mitglieder ihrer lokalen, nationalen und internationalen Gemeinschaften entfalten können.