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ANSPRACHE VOR DER PLENARVERSAMMLUNG DER 41.WELTPFADFINDERKONFERENZ

17 August 2017

//Es gilt das gesprochene Wort.

Vorsitzender Goncalves, Generalsekretär Alhendawi, liebe Pfadfinder-Brüder und -Schwestern,

bevor ich beginne, möchte ich Seiner Exzellenz dem UN-Generalsekretär für seine Botschaft danken. Er ist ein Mann des Glaubens und ein wahrer Verfechter des Dialogs.

Mit seiner Hilfe und Vision konnte das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) gemeinsam mit den Vereinten Nationen einen globalen Aktionsplan ins Leben rufen, der religiöse Würdenträger unterstützt, Anstiftung zur Gewalt im Namen der Religion zu verhindern und zu bekämpfen.

Es ist ein enormes Privileg, als erster Partner und Freund von außerhalb der Pfadfinderbewegung auf einem Weltpfadfinderkongress sprechen zu dürfen.  Herzlichen Dank für diese große Ehre.

Die Pfadfinderbewegung hat mich über viele Jahre persönlich inspiriert, und die Freundschaften und Erfahrung aufgrund meiner Dienste für die World Scout Foundation haben mein Leben bereichert.

In meinem Heimatland Saudi-Arabien wie auf der ganzen Welt habe ich die großartige Arbeit gesehen, die die Pfadfinder leisten, inspiriert durch die universellen Grundsätze des Pfadfindertums, um einen positiven Einfluss auf ihre Gemeinden auszuüben.

Die Partnerschaft zwischen der Weltpfadfinderorganisation und dem Dialogzentrum in Wien ist eine Quelle der Hoffnung und das perfekte Instrument, um es Pfadfinder-Dialogbegleitern zu ermöglichen, Frieden und Miteinander zu schaffen und Brücken auf lokaler wie globaler Ebene zu bauen.

Obwohl viele Menschen über die Jahre Religion zur Rechtfertigung von Gewalt und Hass missbraucht haben, müssen wir auch die wichtige Rolle anerkennen, die Religion im Dialogprozess spielt.

Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung vertreten einen religiösen oder starken ethischen Glauben und besitzen gemeinsame Werte, die sie in Respekt und Nebeneinander vereinen.

Aufgrund unserer Arbeit mit politischen, religiösen und kulturellen Führungspersönlichkeiten sind wir der festen Überzeugung, dass sich das Ziel einer Kultur von Toleranz und Verbundenheit verwirklichen lässt.

Religion ist Teil der Lösung, nicht das Problem.

Eines der Juwelen in der Krone der von Pfadfindern geleiteten Projekte ist das Programm Boten des Friedens, das die fortwährende Unterstützung des Königreichs Saudi-Arabien unter der Führung des Hüters der heiligen Stätten, König Salman Bin Abdulaziz, und seiner Majestät König Karl Gustaff, dem Ehrenvorsitzenden der WSF, genießt.

Das Programm Boten des Friedens hat es uns auf einzigartige Weise ermöglicht, einen weitaus größeren Teil der Weltjugend zu erreichen, indem wir mit Pfadfinder-Aktivisten und -Netzwerken vor Ort zusammenarbeiten.

Wir beim KAICIID-Dialogzentrum haben das Training Dialog für Frieden, ein Dialog-Abzeichen und ein Pfadfinder-Handbuch über Dialog entwickelt und eine große Umfrage zur spirituellen Entwicklung im Pfadfindertum durchgeführt. Dabei kam eindeutig heraus, dass spirituelle Entwicklung und Dialog für die meisten von Ihnen eine wichtige Rolle spielen.

Damit wir diese Brücken des Miteinanders für den Frieden erfolgreich bauen können, müssen wir die Bemühungen von wenigstens 3 Pfadfinder-Programmen kombinieren: 1) das Programm Boten des Friedens, 2) das Programm Dialog für Frieden und 3) das Programm zur spirituellen Entwicklung.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Arbeit auf allen Ebenen unserer Gesellschaften stattfinden und Menschen aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten einbeziehen muss.

Ich glaube, dass Sie, die Pfadfinder, in der Lage sind und die Kraft besitzen, dies Wirklichkeit werden zu lassen, über Ihren Einsatz / und Ihr inspirierendes Engagement auf der ganzen Welt.

Ihre Generation ist die größte junge Generation in der Geschichte.  Sie können im Laufe Ihres Lebens in Ihren Gemeinden einen echten Unterschied machen und werden positive Veränderungen in der Welt bewirken.

Sie als Pfadfinder sind Führungspersönlichkeiten und verkörpern in Ihren Ländern und Gemeinden eine positive Kraft. Es gibt unzählige Geschichten, wie Pfadfinder in vielen Teilen der Welt zu Kriegszeiten entscheidend zur Wahrung des Friedens beigetragen und die Kluft zu den „Anderen“ überbrückt haben.

In Anbetracht der mehr als 40 Millionen aktiven Pfadfinder rund um den Globus sind Sie eine unglaubliche Kraft, die sich für das Gute einsetzt!

Ich gratuliere Generalsekretär Alhendawi dazu, junge Menschen an den Tisch der weltweiten Entscheidungsfindung gebracht zu haben. Er veranlasste den UN-Sicherheitsrat, der Jugend die Chance zu geben, auf wirklich bedeutungsvolle Weise zur Friedensförderung beizutragen.

Seine Führung der weltweiten Pfadfinderbewegung wird Ihnen allen helfen, mittels Pfadfindertum – und darüber hinaus – Millionen von Herzen und Arme zur Friedensförderung in unserer Welt einzusetzen.

Ich wünsche Ihnen eine sehr erfolgreiche Konferenz.