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KAICIID-Generalsekretär ist erster Partner außerhalb der Pfadfinderbewegung, der auf Weltpfadfinderkongress spricht

14 August 2017

Im Rahmen der erstmaligen Ansprache eines Partners außerhalb der Pfadfinderbewegung auf einem Weltpfadfinderkongress rief der Generalsekretär des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID) nachdrücklich zu verstärktem Dialog unter den Anhängern unterschiedlicher Religionen auf. 

"Obwohl viele Menschen über die Jahre Religion zur Rechtfertigung von Gewalt und Hass im Namen der Religion missbraucht haben, müssen wir auch die wichtige Rolle anerkennen, die Religion im Dialogprozess spielt.

Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung vertreten einen religiösen oder stark ethischen Glauben und besitzen gemeinsame Werte, die sie in Respekt und Verbundenheit vereinen. Aufgrund unserer Arbeit mit politischen, religiösen und kulturellen Führungspersönlichkeiten sind wir der festen Überzeugung, dass sich das Ziel einer Kultur von Toleranz und Verbundenheit realisieren lässt. 

Religion ist Teil der Lösung, nicht das Problem.“

Der Generalsekretär sprach während der Vollversammlung zum 41. Weltpfadfinderkongress in Baku, Aserbaidschan.

Er gratulierte den Pfadfindern zu ihrem Einsatz für Dialog und die Schaffung einer besseren Welt. 

„Ihre Generation ist die größte junge Generation in der Geschichte.  Sie können im Laufe Ihres Lebens in Ihren Gemeinden einen echten Unterschied machen und werden positive Veränderungen in der Welt erwirken. 

Sie als Pfadfinder sind Führungspersönlichkeiten und verkörpern in Ihren Ländern und Gemeinden eine positive Kraft. Es gibt unzählige Geschichten, wie Pfadfinder in vielen Teilen der Welt zu Kriegszeiten entscheidend zur Wahrung des Friedens beigetragen und die Kluft zu den „Anderen“ überbrückt haben.

In Anbetracht der mehr als 40 Millionen aktiven Pfadfinder weltweit sind Sie eine unglaubliche Kraft, die sich für das Gute einsetzt!“ 

Der Generalsekretär traf ebenfalls den Generalsekretär der Weltpfadfinderorganisation (World Organization of the Scout Movement bzw. WOSM) Ahmad Al-Hendawi. Während ihres Treffens erörterten der Generalsekretär und Botschafter Al-Hendawi Möglichkeiten einer stärkeren Partnerschaft zwischen KAICIID und WOSM. 

„Dank des KAICIID nimmt der Dialog eine bedeutende Rolle in der Pfadfinderbewegung ein“, so Generalsekretär Al-Hendawi. „Der Dialog bietet den Pfadfindern eine Möglichkeit, mit realen Situationen umzugehen, während wir hier miteinander sprechen.“ 

KAICIID und die Pfadfinder arbeiten bereits seit 2014 zusammen. Damals schlossen die beiden Organisationen eine Absichtserklärung zur Förderung des Dialogs innerhalb der Pfadfinderbewegung. 

Ihre Zusammenarbeit über das so genannte „Dialogue for Peace“-Programm (Dialog für Frieden) ist eine gemeinsame Initiative der beiden Organisationen zur Förderung des Dialogs innerhalb der Pfadfinderbewegung.  In den drei Jahren seit dem ersten Training haben WOSM und KAICIID mehr als 1000 Pfadfinder aus allen sechs Pfadfinderregionen – Afrika, Arabien, Asien-Pazifik, Eurasien, Europa und Lateinamerika – und sämtlichen Bereichen geschult, um Dialog und Frieden sowie die Akzeptanz innerhalb der Pfadfinderbewegung zu fördern. 

Der Generalsekretär führte des Weiteren das Dialogabzeichen ein, mit dem Pfadfinder ausgezeichnet werden können, die das Training zur Dialogförderung durch KAICIID und WOSM absolviert haben.

KAICIID und WOSM haben ebenfalls an der vor kurzem herausgegebenen „Umfrage zur spirituellen Entwicklung im Pfadfindertum“ zusammengearbeitet. Ziel waren die Analyse, Bewertung und Beurteilung der Rolle und Bedeutung von spiritueller Entwicklung und der Verpflichtung gegenüber Gott unter den WOSM-Mitgliedern jeder Pfadfinderregion. 

Zum Weltjugendforum der Pfadfinder am 4. und 5. August in Gabala, Aserbaidschan, veranstalteten KAICIID und WOSM eine Schulung für 100 Pfadfinder, die von gemeinsamen Teams aus KAICIID und WOSM abgehalten wurde. Die Trainings für Pfadfinder beruhen auf einer Reihe regionaler Schulungen, die weltweit abgehalten werden, um den Dialog zu fördern und ein Netzwerk aus Pfadfinderleitern aus der ganzen Welt zu schaffen, die Dialog als Mittel zur Bekämpfung von Vorurteilen und Extremismus sowie zur Förderung von Toleranz und Inklusion in ihren Gemeinden einsetzen können.