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23 Mai 2013
11:00
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Nach dem erfolgreichen Start des KAICIID-Programms „Multireligiöse Zusammenarbeit für das Überleben und Wohlbefinden der Kinder“ (Multi-religious Collaboration for the Survival and Wellbeing of Children, MCC) in Uganda im März 2013 startete das Zentrum sein zweites großes Programm: „The Image of the Other“.

Am 22. Mai begrüßte das König-Abdullah-Bin-Abdulaziz-International-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) über 130 Bereichsleiter und Experten, gemeinsam mit wichtigen Institutionen wie der UNESCO, ISESCO, der Anna-Lindh-Stiftung und EUROCLIO (Europäischer Verband der Geschichtslehrer, die bei der Organisation des Workshops als Ratgeber fungieren). Das Treffen diente dem Austausch bewährter Praktiken in der interreligiösen und interkulturellen Bildung und schloss Diskussionsrunden und eine Podiumspräsentation zum Thema „The Image of the Other – Praxisbeispiele aus der Europa-Mittelmeer-Region“ ein.

Das Programm „The Image of the Other“ hatte im Jahr 2013 einen Bildungsschwerpunkt und war folgendermaßen ausgerichtet:

  • Erkennen und Vermitteln bewährter Praktiken in der interkulturellen Bildung aus verschiedenen Regionen der Welt, diese in anderen Regionen bekannt machen; das Verständnis für die Arten von Ansätzen innerhalb und zwischen den verschiedenen nationalen Kontexten erhöhen, einschließlich aktueller und vergangener Interventionen, Erfolge, Erkenntnisse, verwendeter Strategien und beteiligter Akteure
  • Den internationalen Austausch von Ideen, Methoden, Sprachen und technischer Unterstützung erhöhen, wo dies gewünscht ist; die derzeitige Forschung und Praxis analysieren, Duplizierung vermeiden
  • Forscher, Praktiker, Pädagogen und Politiker besser miteinander vernetzen; mit dem Aufbau einer grenzüberschreitenden Gemeinschaft von Einzelpersonen beginnen, die aktiv in der interkulturellen und interreligiösen Bildung tätig sind
  • Bestehende Empfehlungen stärken; neue Empfehlungen von Experten vor Ort in den einzelnen Regionen zusammentragen und diese auf globaler und politischer Ebene austauschen
  • Den Einsatz kulturell sensibler und lokaler Modelle der interkulturellen Erziehung erweitern; Stärken und Möglichkeiten vor Ort erkennen, um die interreligiöse und interkulturelle Bildung in einer Vielzahl von Zusammenhängen in der Europa-Mittelmeer-Region und darüber hinaus zu verbessern

Die Europa-Mittelmeer-Konferenz in Wien war die erste Veranstaltung in einer Reihe von Experten-Workshops in verschiedenen Regionen (Amerika, Afrika, Asien) für den Austausch von im Dialog bewährten Praktiken. Empfehlungen aus jedem einzelnen der regionalen Treffen wurden in die anderen Regionen übermittelt und dann auf einer globalen Konferenz im November 2013 zusammengetragen, auf der sich Pädagogen, Religionsvertreter und Politiker trafen.

KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Abdulrahman Bin Muaammar eröffnete die Veranstaltung und traf mit Vertretern aus dem Bereich der interkulturellen und interreligiösen Bildung von Forschungseinrichtungen, zwischenstaatlichen Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, religiösen Organisationen, der bürgerlichen Gesellschaft, Politikern und den Botschaftern Spaniens, Österreichs, Saudi-Arabiens und Ägyptens zusammen.

Die Teilnehmer der Vormittagssitzung spürten, dass das Treffen ein Bedürfnis nach Austausch bewährter Praktiken und Betrachtung der Herausforderungen erfüllte, dem sie gegenüberstehen. Die Veranstaltung bot auch ein einzigartiges Forum für Denkanstöße und den Austausch von Erfahrungen, sowie Kriterien und Rahmenbedingungen für die Bewertung.

In späteren Sitzungen diskutierten KAICIID-Vertreter, darunter der Generalsekretär, Mitglieder des Direktoriums, das KAICIID-Management-Team und die teilnehmenden Experten die verschiedenen Dimensionen von Bildung zum Thema „The Image of the Other“ in der Region.

An einer Fachsitzung nahmen die Spezialisten Dr. Joke van der Leeuw-Roord (Gründungspräsident und Geschäftsführer von EUROCLIO), Dr. Mahmoud Azab (Direktor für interreligiösen Dialog der Al-Azhar-Universität in Kairo), Prof. Dr. Wolfram Reiss (Professor für Religionswissenschaften an der Universität Wien), Dr. Fadi Daou (Präsident der libanesischen Adyan-Stiftung) und Dr. Andreu Claret (Geschäftsführender Direktor der Anna-Lindh-Stiftung Alexandria, Ägypten) teil. Sie tauschten Ansichten über erfolgreiche Bildungsmethoden aus. Die Teilnehmer teilten sich dann in zehn Arbeitsgruppen-Sitzungen an runden Tischen auf, über die von Konferenzberichterstattern Protokolle erstellt wurden.

Jede Gruppe stellte die wichtigsten Erkenntnisse darüber vor, wie man auf dem Gebiet interkultureller und interreligiöser Erziehung und des Dialogs vorankommt. Diese umfassten:

  • Die Notwendigkeit, Methoden in ein kohärentes und strukturiertes Bildungsprogramm einzubeziehen.
  • Die Erkenntnis, dass es tatsächliche Verbesserungen in der Qualität von Schulprogrammen gibt, die „The Image of the Other“ in der Europa-Mittelmeer-Region ansprechen.
  • Die Notwendigkeit, über Empfehlungen hinaus zu gehen; es ist an der Zeit, die Umsetzung und Maßnahmen um nachweisliche Wirkungen zu erweitern.
  • Das Anliegen, dass der interreligiöse Dialog die Komplexität der individuellen Identität berücksichtigt.
  • Das Bewusstsein, dass der Staat ein wesentlicher Akteur sein kann, damit die Bürger in vollem Umfang, gleichberechtigt und frei von Diskriminierung an der Gesellschaft teilhaben.
  • Die Betonung, dass es keine einheitliche Lösung gibt, da Lösungen stets vom Kontext abhängen.
  • Die Notwendigkeit für „mehrspurig“ integrierte Ansätze, die alle Ebenen des Bildungssystems einbeziehen, von den Eltern bis hin zu Gemeinschaften und religiösen Institutionen sowie zur Zivilgesellschaft und zur Regierung.