Direkt zum Inhalt

Zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen veranstaltet der Multireligiöse Beirat eine weltweite Konferenz

07 September 2020

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen veranstaltet der Multireligiöse Beirat der UN (Multi-faith Advisory Council - MFAC) eine Online-Konferenz: Glaube an die UNO: Zu Ehren des 75. Jahrestags der Vereinten Nationen und ein Blick in die Zukunft. Sie wird am 8. September um 14.00 Uhr (MEZ) abgehalten und der Öffentlichkeit zugänglich sein. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen, religiöser Organisationen (FBOs) sowie von UN-Organisationen diskutieren aktuelle Fragestellungen und ihre jeweilige Rolle darin.

Die Coronapandemie erinnert uns an die Notwendigkeit von Zusammenarbeit über nationale Grenzen, unterschiedliche kulturelle und religiöse Hintergründe und Generationen hinweg. Die Bewältigung globaler Herausforderungen, darunter die zunehmende Ungleichheit, die Klimakrise und der Schutz der Menschenrechte, erfordert die aktive Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. Dies geschieht zu einer Zeit, in der sich die globalen Partnerschaften verschlechtern. Diese Konferenz soll religiöse Akteurinnen und Akteure, interreligiöse Organisationen, Religionspersönlichkeiten sowie Vertreterinnen und Vertreter von UN-Instutionen zusammenführen. Sie werden das Bekenntnis zum Multilateralismus bekräftigen und versuchen, eine bessere Zukunft für alle zu verwirklichen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden über eine Vielzahl aktueller Themen diskutieren. Dazu zählen die Rolle des Glaubens in der internationalen Regierungsführung, künftige globale Herausforderungen für die UNO und den Multilateralismus, Hassrede und die vielfältigen Herausforderungen im Bereich Medien und Internet, die Gleichstellung der Geschlechter und der Schutz von Kindern. Zu den Gästen zählen Miguel Ángel Moratinos, Hoher Vertreter der Allianz der Zivilisationen (UNAOC), Yfat Barak-Cheney, Direktor für Internationale Angelegenheiten und stellvertretender Direktor des Jüdischen Weltkongresses und Prof. Azza Karam, Generalsekretärin von Religions for Peace.

Reverend Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, Scheich Abdullah Bin Bayyah, Präsident des Forums zur Förderung des Friedens in muslimischen Gesellschaften, und Henrietta Fore, Exekutivdirektorin von UNICEF, werden Videobotschaften überbringen.

„Weltweit identifizieren sich acht von zehn Menschen mit einer Religion. Regierungen, NGOs oder zwischenstaatliche Organisationen auf politischer Ebene, einschließlich der UNO, sind auf die Unterstützung religiöser Akteurinnen und Akteure angewiesen. Sie können Menschen Kraft geben, bei der Friedensförderung helfen und für eine inklusivere Welt sorgen. Die UNO hat mit dem MFAC die multireligiöse Dynamik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen erkannt. Gleichzeitig sieht sie das Potenzial, das die Zusammenarbeit mit FBOs und religiösen Persönlichkeiten hat, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ich bin stolz darauf, die einzige zwischenstaatliche Organisation zu vertreten, die Teil des MFAC ist“, so Faisal bin Muaammar, Generalsekretär von KAICIID.

Professorin Azza Karam, Generalsekretärin von Religions for Peace und Co-Vorsitzende des MFAC ruft zu mehr Zusammenarbeit auf. „Während einer weltweiten Krise brauchen wir mehr Kooperation, nicht nur zwischen religiösen und multilateralen Institutionen, sondern auch innerhalb all dieser Institutionen. Das betrifft alle Ebenen, die Zivilgesellschaft, Regierungen, Stiftungen und alle involvierten Menschen. Religions for Peace hat deshalb den Multi-religious Humanitarian Fund eingerichtet. Dieser stellt interreligiösen Organisationen und religiösen Gemeinschaften Mittel zur Verfügung, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten, die auf vulnerable Gemeinschaften ausgerichtet sind. Wir feiern das 75-jährige Bestehen der UN und verpflichten uns dem Multilaterismus. Religions for Peace ruft daher alle Menschen zur Zusammenarbeit auf, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.“

Bani Dugal, Hauptbeauftragte der Internationalen Baha'i-Gemeinschaft bei der UNO und Co-Vorsitzende des MFAC erklärt: „Zum 75-Jahr-Jubiläum der UNO fordert der Multireligiöse Beirat der Interagency Task Force on Religion and Development die Vereinten Nationen und ihre Mitgliedsstaaten auf, Schritte einzuleiten, um eine Zukunft zu gestalten, die auf Gerechtigkeit, Gleichheit und Einheit beruht. Der Glaube kann Menschen dazu bringen, sich für die Verbesserung ihrer Gemeinschaften einzusetzen. Dabei kommt religiösen Organisationen eine wichtige Rolle zu. Sie sind in schwierigen Zeiten eine Quelle der Inspiration und Hoffnung. Sie helfen Gemeinschaften, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu verstehen und motivieren Gläubige, sich für den Fortschritt der Zivilisation einzusetzen.“

Dr. Mohamed Elsanousi, Direktor des Network of Traditional and Religious Peacemakers: „Dies ist ein bedeutender Moment für religiöse Institutionen, mit multilateralen Organisationen wie der UNO zusammenzuarbeiten.  Multilaterale Institutionen allein können die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele nicht erreichen. Um die Agenda 2030 voranzubringen und das Gemeinwohl in dieser beispiellosen Zeit zu fördern, bedarf es Zusammenarbeit.“

Henrietta Fore, Exekutivdirektorin der UNICEF, fügt an: „Unsere Partnerschaft mit dem MFAC ist wichtiger denn je, da die Welt mit der Coronapandemie konfrontiert ist. Wir brauchen die Unterstützung des Beirats. Die Initiative Faith for Positive Change for Children ist ein gutes Beispiel dafür, was wir erreichen können. Diese Konferenz ist eine Chance, auf dieser wichtigen Arbeit aufzubauen und den Gemeinschaften dabei zu helfen, zu einem Normalzustand zurück zu finden und an besseren Systemen für die Zukunft zu arbeiten.

Der Multireligiöse Beirat

Der Multireligiöse Beirat (MFAC) wurde im Jahr 2018 gegründet. Er ist ein informelles und freiwilliges Gremium, das aus mehr als 40 religiösen Führungspersönlichkeiten und Vorsitzenden religiöser Organisationen (FBOs) besteht. Die Zusammensetzung des Beirates spiegelt die Vielfalt der Religionen sowie regionale und nationale Präsenz wider. Er deckt verschiedene Themenbereiche ab, die zum Mandat der UNO gehören. Der MFAC lädt religiöse Persönlichkeiten dazu ein, die Vereinten Nationen bei ihren Bemühungen um Menschenrechte, Frieden und Sicherheit sowie nachhaltige Entwicklung zu beraten. Er hat sich verpflichtet, den Multilateralismus und die internationalen Menschenrechte durch multireligiöse Zusammenarbeit für die Agenda 2030 zu wahren.

Interagency Task Force on Religion and Development (IATF)

Die Interagency Task Force on Religion and Development (IATF) der Vereinten Nationen wurde im Jahr 2010 gegründet. Sie unterstützt die Arbeit der UN-Institutionen, um strategische und nachhaltige Kooperationen mit wichtigen Partnerorganisationen in der Welt des Glaubens aufzubauen. So sollen die Bemühungen zur Verwirklichung internationaler Entwicklungsziele unterstützt werden. Die Arbeitsgruppe will den Wissensaustausch zwischen Religionen sowie religiösen Akteurinnen und Akteuren und dem Mandat der UNO in Bereichen wie Entwicklung, Menschenrechte, Frieden und Sicherheit fördern. Die IATF umfasst derzeit mehr als 20 verschiedene UN-Organisationen und hat den Multireligiösen Beirat (MFAC) ins Leben gerufen.

Klicken Sie hier, um die Konferenz live auf der Facebookseite von Religions for Peace zu verfolgen: 

Datum und Uhrzeit:

8 September 2020

08:00 EDT / 14:00 MEZ

Für weitere Informationen und Interviewanfragen kontaktieren Sie:

KAICIID: [email protected]

Religions for Peace: [email protected]