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Interreligious Dialogue Organizations Directory, eine neue Datenbank für Information und Networking

13 Mai 2015

Konflikte im Namen der Religion sind heute Teil der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Ob Terrorangriffe gegen Medien oder die grausame Rhetorik gewaltbereiter Organisationen – die Medien sind überschwemmt mit Beispielen, in denen Religion zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht wird. Doch fast niemand erfährt von den Peacemakern, die überall auf der Welt an einer besseren, stabileren Zukunft arbeiten. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich, gerade aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen, für den Frieden einsetzen.

Das KAICIID Peace Mapping Project (PMP) will diese Peacemaker nun endlich sichtbar machen. Mit einer Datenbank, die Dialogaktivitäten auf der ganzen Welt kartiert, macht das PMP diese Informationen einem breiten Publikum zugänglich. Das PMP dokumentiert auf der einen Seite die Spannungen und Konflikte im Namen der Religion und auf der anderen Seite die zahlreichen Aktionen, mit denen versucht wird, diese Differenzen durch interreligiösen Dialog zu überbrücken. Im zweiten Stadium des Projekts kommen individuelle „Dialoggeschichten“, lokale Fallstudien und detaillierte Analysen hinzu.

Das PMP soll zu einem Tool für Studenten, Forscher, Politiker, Dialogexperten und Religionsvertreter werden. Es wird mehrere hundert Organisationen vorstellen, die sich im Bereich des interreligiösen Dialogs engagieren. Das PMP ist mehr als ein Atlas, der die Beziehungen zwischen Religionen, Konflikten und Frieden illlustriert. Mittelfristig wird das Projekt erklären, was die Intervention durch interreligiösem Dialog zu einem einzigartigen, effizienten und nachhaltigen Pfad für friedliche Koexistenz macht. Das Tool wird kostenfrei für jeden zugänglich sein. Es ist ein Weg, Konflikte einzuschätzen und mögliche Maßnahmen zur Bewältigung zu finden.

Als die Datenbank der Organisationen Experten und Aktivisten vorgestellt wurde, die mit diesen Organisationen täglich zusammenarbeiten, lobten sie es als ein Tool, das Sichtweise, Verständnis und Interaktion der Experten verändern wird, denn die Peace Map verschafft einen visuellen Überblick darüber, wer wo auf der Welt im Bereich interreligiöses Peacebuilding tätig ist. Sie wird Experten für professionelle oder auch persönliche Zwecke zusammenbringen, damit sie Sachverstand und Wissen austauschen und herausfinden können, wo es noch Lücken zu füllen gibt. 

Das Peace Mapping Project ist das erste Projekt dieser Art, das Daten und Fakten des interreligiösen Dialogs mit geographischen Daten verbindet: eine Weltkarte des globalen Peacebuildings, nicht der globalen Konflikte. Über 80 Prozent der internationalen Organisationen, die in IRD aktiv sind, engagieren sich auch für die Friedensarbeit. Das Tool zeigt die aktuellen Entwicklungen in den Organisationen des interreligiösen Dialogs. Es zeigt außerdem, dass die Religion für Friedensarbeit und Capacity Building Teil der Lösung ist.

Das Direktorium sucht aktuell nach Organisationen, die in Afrika aktiv sind. Die Datenbank ist ein wichtiger Bestandteil des KAICIID Peace Mapping Project. Sie liefert Informationen über IRD-Aktivitäten sowie entsprechende Kontaktinformationen auf übersichtliche, intuitive und interaktive Weise. Die Datenbank liefert ein Bild all dieser Aktivitäten, die rund um die Welt stattfinden. Die Karte illustriert, wo sich die Konflikt- und Spannungsbereiche befinden und wo IRD bereits stattfindet, aber auch, wo es noch Lücken gibt.

Sie ist eine öffentlich zugängliche Quelle für Profis aus Politik, Zivilgesellschaft und Bildung, die an Interreligiösem Dialog interessiert sind. Aktuell sind in KAICIIDs Datenbank 220 Organisationen aufgeführt, die im Bereich Interreligiöser Dialog aktiv sind. Diese Liste wird nach ihrer offiziellen Veröffentlichung im April 2014 ständig erweitert. Die sieben Sprachen der Datenbank sind Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Hindi, Mandarin (Chinesisch) und Arabisch.

Das Verzeichnis der IRD-Organisationen ist ein nützliches Tool für Politik, akademische Forschung, Zivilgesellschaft und Bildungswesen und für alle, die sich für den Bereich IRD und weltweite IRD-Aktivitäten interessieren. Die Datenbank ist außerdem ideal für IRD-Organisationen, etwa für Networking, zeitsparendes Datensammeln und besseres Verständnis der großen Vielfalt und Anzahl an IRD-Aktivitäten, die aktuell auf der Welt stattfinden.

Als ein Teil des PMP verschafft die Datenbank einen Überblick über IRD-Aktivitäten im Kontext globaler Spannungs- und Krisengebiete. So kann der Nutzer sehen, in welchen Aspekten und in welchen Teilen der Welt IRD-Aktivitäten stattfinden und was sie bewirken.