Direkt zum Inhalt

UNESCO und KAICIID fördern Global Citizenship in der Arabischen Region

14 April 2015

Unter der Schirmherrschaft von Großimam Dr. Ahmad Mohammad Al-Tayyeb und dem ägyptischen Bildungsminister, S. E. Dr. Moheb El-Rafie, organisierten KAICIID und UNESCO eine Konferenz zum Thema Global Citizenship Education (GCE) in den Arabischen Staaten, die am 14. und 15. April 2015 in Kairo stattfindet.

Die Konferenz wurde eröffnet mit einer Ansprache S. E. Moheb El-Rafie, Bildungminister von Ägypten, Vertretern des Großimams Ahmad Mohammad Al-Tayyeb, Scheich von Al-Azhar, und Bischof Tawadros II., koptischer Patriarch von Alexandria und Papst des Stuhls des heiligen Markus. Hr. Fahad Abualnasr, KAICIID-Stabschef, und Dr. Hamed Al-Hammami, Direktor des UNESCO-Regionalbüros für Bildung in den arabischen Staaten, sprachen zur Eröffnung ebenfalls einige Worte.

Dr. Al-Hammami sagte: „Es herrscht dringender Koordinierungsbedarf zwischen religiösen Institutionen und Bildungsinstitutionen, um die menschlichen und religiösen Grundlagen für Global Citizenship zu schaffen. Der Imam in der Moschee oder der Prediger in der Kirche spielen keine geringere Rolle als die eines Lehrers. Deshalb müssen wir alle interessierten Parteien aus religiösen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen an einen Tisch bringen.“

KAICIID-Stabschef Fahad Abualnasr sagte: „Interreligiöse und interkulturelle Dialogfähigkeit sind die Eckpfeiler von KAICIIDs Bildungsstrategie auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.“

Am ersten Tag der Konferenz sprach KAICIID-Programmdirektorin Dr. Hillary Wiesner über die Bedeutung der Global Citizenship Education (GCE) in Bezug auf die Pluralität religiöser Ansichten und kultureller Traditionen. „Bei jeder Diskussion über GCE muss man auch die tiefen religiösen Gefühle und Ansichten berücksichtigen, die das individuelle und soziale Leben der Mehrheit der Weltbevölkerung prägen. Religion zu ignorieren heißt, mehr als die Hälfte der Menschheit zu ignorieren.“

Es wurden zahlreiche Themen angesprochen, etwa die Lücke zwischen Theorie und Praxis und die Notwendigkeit, die Anwendung bestehender bewährter Methoden („best practices“) in der Region zu verbessern. Auch die Herausforderungen bei der Verbindung nationaler Konzepte der Staatsbürgerlichkeit mit den Werten der Global Citizenship wurde diskutiert, ebenso wie die Frage, wie diese Werte innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers vermittelt werden können. Es gab zudem einen Aufruf, die Werte der GCE besser zu definieren und die allgemeingültige Definition des Konzepts zu verfeinern.   

In ihrem Beitrag zu den Herausforderungen bei der Verbindung nationaler und globaler Citizenship-Konzepte sagte Dr. Yahya Sergio Pallavicini von der ISESCO, „Global Citizenship bedeutet nicht ‚Verwestlichung’. Es bedeutet, Brücken zu bauen und bereits bestehende menschliche Werte weiter aufzubauen, den Blick darauf zu öffnen, was ein globaler Staatsbürger ist. Wir haben eine Pluralität von Identitäten auf verschiedenen Ebenen, und wir müssen für Harmonie zwischen diesen Identitäten sorgen.“

Am zweiten Tag arbeiteten die Teilnehmer in kleinen Gruppen zu wichtigen Fragen, die sich aus dem ersten Sitzungstag ergeben hatten. Dr. Abdul Salaam Al-Joufi, der ehemalige Bildungsminister des Jemen, erklärte die Grundlagen der GCE: „Es gibt globale Fragen, die eine globale Antwort benötigen. Wir sitzen alle in einem Boot, und wenn es sinkt, sinken wir gemeinsam.“

Alle Empfehlungen der Konferenz werden in einem Bericht zu GCE veröffentlicht, der gemeinsam von UNESCO und KAICIID herausgegeben wird.

Global Citizenship Education (GCED) ist ein strategischer Arbeitsbereich des UNESCO-Bildungsprogramms (2014-2017) und eine der drei Prioritäten der im September 2012 gestarteten Global Education First Initiative (GEFI) des UN-Generalsekretärs. Sie dient dem Ziel, Lernenden aller Altersstufen Werte, Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, um sie zu verantwortlichen Weltbürgern zu erziehen, die ihre Rechte und Pflichte wahrnehmen und sich dafür einsetzen, eine bessere und gerechtere Welt für alle zu schaffen.

Das KAICIID Education Programme (KAICIID-Bildungsprogramm) unterstützt das GCE-Programm durch Bereitstellung von Ressourcen, Tools und Fachwissen in interreligiöser Erziehung und interreligiösem Dialog. Im Rahmen seines interreligiösen und interkulturellen Erziehungsprogramms entwickelte KAICIID E-Learning-Tools und den KAICIID Online Course for Interreligious and Intercultural Dialogue (KOCIID), den ersten Onlinekurs für interreligiösen Dialog, der von mehreren Universitäten akkreditiert ist.