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Regionale Nachbesprechung zu KAICIID-UN-Aktionsplan von Fez

01 März 2016

Washington, DC — Während einer zweitägigen Konferenz, die vom 29. Februar bis zum 1. März am US Institute of Peace veranstaltet wurde, trafen sich religiöse Oberhäupter und Repräsentanten glaubensbasierter Organisationen vom gesamten amerikanischen Kontinent, um eine regionale Strategie für den Kampf gegen die Aufwiegelung zur Gewalt und die Verhinderung von Grausamkeitverbrechen zu entwickeln.

Das Treffen in Washington war die dritte in einer Reihe regionaler Veranstaltungen, die Strategien entwickeln sollen, um den globalen Aktionsplan für die Verhinderung von Aufwiegelung einzuführen, der vom 23. bis 24. April 2015 in Fez, Marokko von religiösen Oberhäuptern aus der ganzen Welt entwickelt wurde, bei einem Treffen, das vom UN-Büro für Genozidprävention und Schutzverantwortung und KAICIID organisiert worden war.

Das Regionaltreffen für Europa fand im September 2015 im italienischen Treviso statt, und die regionale Sitzung für den mittleren Osten und Nordafrika fand im November 2015 im jordanischen Amman statt. Die Treffen für Asien und Afrika werden im Laufe des Jahres 2016 stattfinden.

In seiner Rede während der Eröffnungszeremonie der Amerika-Konferenz, betonte UN-Sonderberater für Genozidprävention Adama Dieng die spezielle Rolle, die religiöse Führer bei der Verhinderung von Grausamkeitverbrechen spielen können.

„Religiöse Oberhäupter können effektiv bei der Reduzierung von sozialen Spannungen und der Gewaltprävention sein. Die Art, wie religiöse Anführer beträchtliche Teile der Gesellschaft beeinflussen können, ist einzigartig,“ sagte er.

Das Zentrum wurde bei der Sitzung in Washington von Professor Mohamed Abu-Nimer, KAICIIDs leitendem Berater für Peacebuilding vertreten. Professor Abu-Nimer hielt einen Vortrag zur Beziehung zwischen Gewalt und Religion, der die Grundlage für eine anschließende Diskussion bildete. Er erklärte den Teilnehmern, dass sie während der folgenden zwei Tagen die „Sprache des Sollens" vermeiden müssen, wenn es um die Formulierung einer regionalen Strategie für den amerikanischen Kontinent geht.

„Im Umgang mit Religionsführern ist es wichtig, zu erkennen, dass Sätze wie "Sie sollten dies tun" oder "Sie sollten jenes tun" hochgradig beleidigend sein können; es gibt ein grundlegendes Problem mit diesem Ansatz, weil er sehr einseitig ist. Wir müssen den Aspekt der Gefahr erkennen und folglich bei diesen regionalen Strategien auch betrachten was der Staat religiösen Führern an Schutz anbieten kann, wenn diese gegen Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalttätigkeit kämpfen“, sagte er.

Die regionale Strategie, die in Washington entwickelt wurde, schloss folgende Empfehlungen mit ein: die Aufzeichnung vorhandener Initiativen; die Überwachung von Akten des Hasses und der Aufwiegelung, die zu Gewalttätigkeit führen könnte; die Entwicklung alternativer Botschaften als Antwort auf Hassrede und Hassverbrechen; der Aufbau robuster, multireligiöser Sozialtätigkeits- und strategischer Kommunikationskampagnen und die Entwicklung spezifischer pädagogischer Werkzeuge, zur Förderung von Diversität und als Reaktion auf Aufwiegelung zu Gewalttätigkeit.

Im zentral- und südamerikanischen Kontext hoben religiöse Akteure den Wert von historischem Gedächtnis und Wahrheitssuchprozessen  hervor; die Förderung von Debatten über Geschlechtergleichheit innerhalb religiöser Institutionen; die Prävention von geschlechterbasierter und häuslicher Gewalt; die Schaffung eines zentralamerikanischen Netzwerks, das Jugendgewalt in Verbindung mit kriminellen Aktivitäten bekämpfen soll; die Verbesserung des Schutzes von religiösen Führern, die mutig gegen Hass und Radikalisierung ankämpfen.

Klicken Sie hier für die offizielle UN-Pressemitteilung über die Veranstaltung.