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- Muslim-Jewish Leadership Council (MJLC) bekundet Unterstützung für KAICIID
Das Muslim-Jewish Leadership Council (MJLC) hat die jüngsten Entwicklungen in Österreich, die zur Beendigung der Mitgliedschaft des Landes im internationalen Dialogzentrum (KAICIID) führen könnten, mit großer Bestürzung zur Kenntnis genommen.
Der Vorstand des MJLC hat über die vergangenen drei Jahre hinweg eng mit KAICIID zusammengearbeitet, um das erste europäische Netzwerk für den interreligiösen Dialog zwischen hochrangigen muslimischen und jüdischen religiösen Würdenträgern zu schaffen. Vertreter beider Religionen treffen unter der Leitung des MJLC zusammen, um Vertrauen aufzubauen, gemeinsame Aktionen zur Förderung einer Kultur gegenseitigen Respekts zu koordinieren und die Rechte von Minderheiten in Europa zu schützen.
Nach sechs Besprechungen, bei denen KAICIID als Gastgeber fungierte und den Vorsitz führte, wurde das MJLC im Oktober letzten Jahres als eine österreichische Nichtregierungsorganisation gegründet – an sich ein historischer Moment in der Geschichte der interreligiösen Zusammenarbeit in Österreich. Aktuell umfasst das Gremium fast vierzig Vertreter muslimischer und jüdischer Gemeinden aus zwanzig Ländern. Sie alle sind entschlossen, im Rahmen von Erziehung, Bildung und Fürsprache die Bekämpfung von Islamophobie und Antisemitismus zu forcieren. Weiterhin unterstützen sie den laufenden Prozess der Harmonisierung traditioneller Anforderungen (beispielsweise in Bezug auf Kleidung und Ernährungsvorschriften) mit den Prioritäten der modernen Gesellschaft in Europa.
Politische Polarisierung hat Europa zu einer zunehmend schwierigen Umgebung für religiöse Minderheiten gemacht. Sowohl muslimische als auch jüdische Bürger haben wachsende Diskriminierung erlebt, ebenso wie eine Vielzahl rechtlicher Maßnahmen, die die freie Ausübung ihrer Religion einschränken. Erst im vergangenen Monat mussten wir in Österreich mitansehen, wie ein Holocaustmahnmal als Geste neonazistischer Einschüchterung wiederholt entstellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten in Wien beheimatete Religionsorganisationen mit anderen zusammen, um die Bilder zu reparieren und vor weiterer Beschädigung zu schützen – eine Aktion, die der österreichischen Gesellschaft Ehre macht.
Dennoch ist klar, dass muslimische und jüdische Gemeinden jede Gelegenheit nutzen müssen, um Solidarität zu demonstrieren und mit nationalen und internationalen europäischen Organisationen zusammenzuarbeiten, damit unsere Sichtweisen berücksichtigt werden. Das Potenzial von Netzwerken wie dem MJLC ist enorm. Das MJLC ist jedoch vollständig auf die Unterstützung und Koordinierung durch zuverlässige, neutrale und großzügige Organisationen wie dem KAICIID angewiesen, deren Aktivitäten weit über den Bereich ihrer individuellen Mitgliedstaaten hinausgehen. Es ist bedauerlich, dass das KAICIID, das seinem Charakter nach nicht die Auslandspolitik eines Landes vertreten kann, im Vorfeld der kommenden Wahlen erneut in lokalpolitische Manöver verstrickt wurde, die nichts mit seiner zentralen Mission zu tun haben.
Wir appellieren an die österreichischen Behörden, ihre Unterstützung für das Zentrum erneut zu überdenken. Der Verlust des KAICIID würde eine klaffende Lücke in den Bemühungen um interreligiöse Zusammenarbeit in Österreich hinterlassen, die andere Organisationen nur schwerlich füllen könnten, und würde das Vertrauen zwischen dem Staat und den Glaubensgemeinden schädigen, denen die Arbeit des KAICIID zugute kommt.
Co-Vorsitzende
Pinchas Goldschmidt, Oberrabiner von Moskau
Dr. Nedžad Grabus, Großmufti von Slowenien
Stellvertretende Co-Vorsitzende
Imam Yahya Pallavicini, Präsident, Comunità Religiosa Islamica Italiana
Rabbi Lody B. van de Kamp, Leiter, Jehoeda Services
Sekretär
Oberrabbiner Schlomo Hofmeister, Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
Schatzmeister
Imam Tarafa Baghajati, Gründer der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen (IMÖ)
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