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Multireligiöse Zusammenarbeit für das Überleben und das Wohlergehen von Kindern

20 November 2012
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„Dieses auf fünf Jahre ausgelegte Programm wird religiöse Würdenträger, Gemeinden, glaubensbasierte Einrichtungen, interreligiöse Räte und gläubige Einzelpersonen ausstatten, motivieren und mobilisieren.



“ Im Jahr 2010 sind 7,6 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Ursachen gestorben. Trotz Milliardeninvestitionen in internationale Hilfsprogramme, Medikamente, Impfstoffe und andere Maßnahmen erreichen die Hilfsleistungen oft nicht diejenigen, die sie am dringendsten benötigen. Obgleich der Aufbau von funktionierenden Gesundheitssystemen unerlässlich für bessere Überlebenschancen und das Wohlergehen von unter fünfjährigen Kindern ist, können sich auch die Familien lebensrettende Verhaltensweisen im Haushalt aneignen, die eine kraftvolle positive Wirkung zur Erreichung des gleichen Ziels entfalten. Wichtig dabei ist, dass diese lebensrettenden Verhaltensweisen im Haushalt bereits jetzt umgesetzt werden können, schon bevor geeignete Gesundheitssysteme aufgebaut werden. Das für das Überleben und Wohlergehen der unter fünfjährigen Kinder notwendige Umdenken bei den Verhaltensweisen zu Hause muss bei einer großen Zahl von Menschen erreicht werden, von denen einige weit entfernt von den städtischen Kommunikationszentren leben. Die religiösen Gemeinschaften verfügen über die sozialen, geistlichen und moralischen Ressourcen, um diese Menschen zu erreichen und ihnen die notwendigen Änderungen nahezubringen. Das Internationale König-Abdullah-Bin-Abdulaziz-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) schlägt in strategischer Partnerschaft mit Religions for Peace (RfP) und UNICEF eine innovative Initiative vor: das MCC-Programm. Dabei geht es um eine multireligiöse Zusammenarbeit für das Überleben und Wohlergehen der Kinder, die Glaubensgemeinschaften in die Lage versetzen soll, den Familien und Gemeinden in ihrer Region lebensrettende Verhaltensweisen im Haushalt zu vermitteln. Dieses auf fünf Jahre ausgelegte Programm wird religiöse Würdenträger, Gemeinden, glaubensbasierte Einrichtungen, interreligiöse Räte und gläubige Einzelpersonen aus verschiedenen Glaubenstraditionen ausstatten, motivieren und mobilisieren, um die Überlebenschancen und das Wohlergehen von Millionen Kindern unter fünf Jahren in verschiedenen Ländern zu verbessern. Diese multireligiöse Initiative ist eine präzise Umsetzung der KAICIID-Mission zur „Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs und der Verständigung, so dass Zusammenarbeit, Respekt für Vielfalt, Gerechtigkeit und Frieden gestärkt werden.“ Das MCC-Programm soll religiöse und kulturelle Grenzen für die Zusammenarbeit überwinden und eine multilaterale Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Zivilgesellschaft unterstützen, so dass eine effektive Plattform für multireligiöse Maßnahmen zur Verbreitung lebensrettender Verhaltensweisen im Haushalt entsteht und folgende Ziele erreicht werden können: Gemeinschaften unterschiedlicher Religionen und Kulturen werden durch einen interreligiösen und interkulturellen Dialog und gegenseitige Verständigung zusammen kommen und miteinander zusammenarbeiten; Gemeinschaften und Familien aus dem unteren Einkommensquintil verschiedener Länder werden Bildungsmaßnahmen erhalten und dabei unterstützt, zehn lebensrettende Haushaltspraktiken zu übernehmen. Glaubensgemeinschaften werden (in Zusammenarbeit mit anderen religiösen und säkularen Partnern) einfache, kostengünstige, jedoch effektive Maßnahmen zur Förderung und Erbringung von Dienstleistungen umsetzen, mit denen der Gesundheitszustand und die Überlebensrate von Kindern des unteren Einkommensquintils verbessert werden. Glaubensgemeinschaften werden wirksame Allianzen und Partnerschaften (auf globaler, nationaler und lokaler Ebene) entwickeln und pflegen, um lebensrettende Verhaltensweisen im Haushalt zu verbreiten. Wenn der Erfolg des MCC-Programms bekannt wird, erwarten wir, dass Glaubensgemeinschaften in weiteren Umgebungen und Ländern allein oder idealerweise gemeinsam die Programmaktivitäten ausweiten werden und/oder weitere wichtige Themen der Kindergesundheit und des Kinderschutzes auf globaler, regionaler, nationaler oder lokaler Ebene bearbeiten.