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KAICIID und die Organisation für Islamische Kooperation gründen Partnerschaft zur Vermeidung von Gewalt im Namen der Religion

03 Juni 2015

Jeddah, Saudi Arabien: Der Generalsekretär des Internationalen Dialogzentrums in Wien (KAICIID), Faisal Bin Muammar, und der Generalsekretär  der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), Iyad Ameen Madani, unterzeichneten heute, am 3. Juni 2015 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen.

Diese Absichterklärung verpflichtet KAICIID und OIC, gemeinsam an einem integrierten Dialog für (inter-)religiöse Bildung zu arbeiten, um Toleranz für Vielfalt zu schaffen. Des weiteren geht es dabei auch um die Bekämpfung von religiösem Hass und Ausgrenzung, Intoleranz und negativer Stereoptypisierung, insbesondere von Islamophobie, um die Einhaltung der Menschenrechte sowie um die Schaffung interkulturelle Kompetenzen.

Die beiden Organisationen werden ihre Expertise austauschen und gegenseitig ihre Kapazitäten erweitern, um Dialog – vor allem auf politischer Ebene - einzuführen und zu erreichen. KAICIID-Generalsekretär Bin Muammar begrüßte den Kooperationspakt mit der leitenden zwischenstaatlichen Einrichtung und unterstrich die Verpflichtung beider Organisationen zum Interreligiösen Dialog.  “Diese Vereinbarung stärkt unsere Einrichtungen und unsere gemeinsame Verpflichtung zum religiösen Austausch als Weg zum Frieden”.

Ebenso betonte OIC-Generalsekretär Madani: „Die Ziele der Partnerschaft mit KAICIID stimmen mit der Vision der OIC überein, welche auf interreligiösen und interkulturellen Dialog aufbauen, um internationale Zusammenarbeit bei Konfliktvermeidung und Versöhnung  zu unterstützen.“

Die OIC und KAICIID kooperieren bei der Friedensbildung durch ihre Präsenz in Konfliktzonen, vor allem durch Bereitstellung von Expertise und Förderung von innermuslimischem Dialog. Beispielsweise arbeiten die beiden Einrichtungen bei diversen Initiativen in Myanmar, in der Zentralafrikanischen Republik und in Nigeria zusammen. Die dortigen islamischen Religionsführer sollen die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung über die Marginalisierung von Minderheiten bekommen, um Konflikten vorzubeugen und diese zu vermeiden. Diese Kooperation in den Krisengebieten stärkt die Kapazität von intermuslimischem Dialog und erkennt die Bedeutung von (inter-)religiösen Akteuren zur Schaffung von Frieden und Aussöhnung.

KAICIID arbeitet weiters mit der ISESCO (islamische Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur) - einer Spezialorganisation der OIC - zusammen, um Politikentscheider und Experten in verschiedenen Ländern in ihren interreligiösen Bildungsinhalten zu unterstützen. Erst kürzlich, im April 2015, veranstaltete KAICIID und ISESCO eine Konferenz in Rabat, Marokko, für das KAICIID-Politiknetzwerk, bei der der Schwerpunkt auf Interreligiösen Inhalten lag.

Die heutige Absichtserklärung wurde während der 5. Sitzung des Istanbul Prozesses über die Implementierung der United Nations Human Rights Council Resolution 16/18 (tituliert “Combating intolerance, negative stereotyping and stigmatization of, and discrimination, incitement to violence, and violence against persons based on religion or belief”) unterzeichnet. Diese Resolution von 2011 stellt einen wichtigen Meilenstein dar, welcher UN Mitgliedsstaaten verpflichtet, religiöser Intoleranz durch die Förderung von Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit zu begegnen.