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KAICIID feiert World Interfaith Harmony Week

07 Februar 2017

Im Rahmen der diesjährigen globalen Feierlichkeiten anlässlich der World Interfaith Harmony Week (WIHW) veranstaltete das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) eine interaktive Abendveranstaltung, an der KAICIIDs Direktorium, das Advisory Forum und österreichische Religionsvertreter teilnahmen. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des interreligiösen Dialogs zur Überwindung kommunaler Herausforderungen und eröffnete die Möglichkeit, Best Practice-Beispiele zu teilen und zu diskutieren.

KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar begrüßte zahlreiche bekannte Mitglieder der österreichischen interreligiösen Gemeinschaft und diplomatische Vertreter, wobei er die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs betonte: "Ich sehe heute einen dringenden Handlungsbedarf, Brücken zwischen verschiedenen Menschen und Religionen zu bauen. Ich weiß, dass wir uns alle einig sind, dass der Dialog der beste Weg ist, gemeinsame Werte und Respekt zwischen verschiedenen Gruppen zu schaffen. Diese gemeinsamen Grundsätze und Ziele unterstützen den sozialen Zusammenhalt. Ein solcher soziale Zusammenhalt unterstützt solidarische Gemeinschaften, die Diskriminierung und Voreingenommenheit standhalten“.

Der KAICIID-Generalsekretär wurde von dem neuen Generalsekretär der Muslim World League, S.E. Dr. Al-Issa, begleitet, der anlässlich der WIHW nach Wien gereist war. Dr. Al-Issa lobte die Bemühungen internationaler Organisationen, insbesondere KAICIIDs, den interreligiösen Dialog zwischen Anhängern verschiedener Religionen und Kulturen, einschließlich der Bemühungen zum gegenseitigen Verständnis und Respekt, zu fördern.

Im Namen des KAICIID Advisory Forums betonte Ela Gandhi, dass es notwendig sei, nicht den Hass, sondern die Liebe zu stärken, um proaktiv nachhaltige Bedingungen für den Frieden zu schaffen. Ihren Grußworten folgte Dietmar Böhmer, ein langjähriger Dialogbefürworter und Begründer der interreligiösen Initiative "MenschenrechteReligion", der zusammen mit dem irakischen Asylwerber Quasi Albajati über die zwei Seiten einer erfolgreichen Flüchtlingsintegrationsgeschichte in der ländlichen Steiermark sprach.

Im Laufe des Abends teilten KAICIID Advisory Forum-Mitglieder und interreligiöse Dialogbefürworter Bibi Kiranjot Kaur, Eva Ruth Palmieri und Canon Dr. Andrew Smith handfeste Beispiele für den interreligiösen Dialog, um Vertrauen aufzubauen, Anstöße zum Handeln zu geben und den sozialen Zusammenhalt in verschiedenen Gemeinschaften zu fördern:

Kaur berichtete über die interreligiöse Arbeit ihrer Sikh Organisation in Indien, die humanitäre Hilfe für Mitglieder aller Religionen leistet und sich zum Ziel setzt ein Umfeld für den Dialog zu schaffen, in dem sich alle Menschen wohl fühlen sollen. Palmieri sprach über ihre persönlichen Erfahrungen, als Teil der jüdischen Minderheit in einem überwiegend katholischen Land aufzuwachsen und wie sie an die Orte zurückkehrte, an denen sie diskriminiert wurde, um den Dialog zwischen Angehörigen von Mehrheits- und Minderheitsreligionen zu ermöglichen. Dabei hob sie hervor, wie wichtig es sei, gemeinsam gegen Fanatismus und Hass aufzutreten. Als Beispiel für den interreligiösen Dialog berichtete Canon Dr. Smith von einer christlichen Hilfsorganisation, namens „The Feast“, die er in Birmingham mit dem Ziel gegründet hatte christliche und muslimische Jugendliche zusammenzubringen, um Freundschaft und Verständnis aufzubauen. Die Organisation hat mittlerweile Standorte in drei weiteren britischen Städten, sowie in Beirut und in Berlin.

Die Veranstaltung fand im Albert-Schweitzer-Haus statt, das von der lutherischen (evangelischen) gemeinnützigen und humanitären Organisation "Diakonie" betrieben wird. Die ehemalige Kirche beherbergt seit den 1960er Jahren Menschen verschiedener Weltregionen, Kulturen und gesellschaftlicher Hintergründe, weshalb sie für KAICIIDs WIHW-Feierlichkeiten besonders geeignet war.

 

World Interfaith Harmony Week (WIHW)

Im Oktober 2010 erkannten die Vereinten Nationen  die Notwendigkeit an, interreligiösen Dialog einzusetzen, um gegenseitiges Verständnis zu fördern und Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen zu stärken. Seither wird die erste Februarwoche weltweit und von Anhängern aller Religionen als World Interfaith Harmony Week (WIHW) gefeiert.

Die World Interfaith Harmony Week war ein Vorschlag S.M. König Abdullah II von Jordanien. Kurze Zeit später wurde von der Vollversammlung der Vereinten Nationen einstimmig eine entsprechende Resolution verabschiedet.  Die urpsrpüngliche geht auf die Initiative „A common word“ aus dem Jahr 2007 zurück, welche interreligiösen Dialog und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Basis von christlichen und muslimischen religiösen Führungspersönlichkeiten als Basis für Frieden anerkennt.  Als Ergebnis dieser Initiative, bietet die WIHW Mitgliedern aller Glaubensgemeinschaften die Möglichkeit, sich in interreligiösen Aktivitäten zu engagieren und Harmonie und Toleranz zu fördern.