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KAICIID bringt Fachleute aus dem Bereich der interreligiösen und interkulturellen Bildung zusammen

WIEN, 11. Dezember 2014. 

Am 10. und 11 Dezember 2014 veranstaltete KAICIID ein Arbeitstreffen für Bildungsfachleute und Politikberater, um den Austausch von Methoden, Werkzeugen und bewährten Verfahren in der interreligiösen Bildung zu unterstützen– dem E Wissen über Religionen und Kulturen anderer Bevölkerungsgruppen als der eigenen.

Bei diesem Treffen identifizierten die Fachleute interkulturelle Kompetenzen und Fähigkeiten der Bürgergesellschaft, die anhand diverser Modelle und in unterschiedlichen Studienrichtungen entwickelt wurden. Sie tauschten sich aus über landesspezifisch unterschiedliche Vorgehensweisen zur Erarbeitung und Auswertung von Lehrplänen, Aus- und Weiterbildung von Lehrern, Beurteilung von Lernenden und das lebenslange Lernen. Die Experten planten zudem eine Zusammenarbeit zur Verbreitung von für die Politik relevanten Forschungsergebnissen in verschiedenen nationalen Kontexten. „Die Fachleute und Politikberater zeigten sich sehr interessiert an Forschungsergebnissen und Vorgehensweisen aus anderen Regionen. Sie waren sich einig, dass es viel gibt, was grenzüberschreitend ausgetauscht werden sollte“, sagte KAICIID-Programmdirektorin Dr. Hillary Wiesner.

Bei dem Treffen waren die Regionen Europa, Afrika, Asien und der Nahe Osten vertreten; die einzelnen Teilnehmer waren aus Indien, Libanon, Saudi-Arabien, Korea, Norwegen, Kenia, Südafrika und Spanien angereist. Das Treffen diente zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und zur Schaffung eines neuen Netzwerks für eine offenere und internationale Kommunikation auf diesem Gebiet. In Zusammenarbeit mit ISESCO, UNESCO, Adyan und anderen Partnern werden im Januar, März, April und Mai 2015 weitere Treffen stattfinden, während parallel der Prototyp eines Instruments für Bildungsressourcen entwickelt wird.

Das Arbeitstreffen stellt die fortlaufende Umsetzung der Empfehlungen dar, die im Jahr 2013 im Rahmen des KAICIID-Bildungsprogramms „Image of the Other“ erarbeitet wurden. Im Anschluss an vier Regionalkonferenzen fand 2013 das Globale Forum über interreligiöse und interkulturelle Bildung statt, auf dem zwei zentrale Empfehlungen formuliert wurden: Aufbau eines Fachbildungsnetzwerks für „nachhaltigen Dialog“ und Entwicklung eines Ressourcenwerkzeugs zur Unterstützung von Bildungsplanern im Bereich der interreligiösen und interkulturellen Bildung.

Auf Grundlage dieses Arbeitstreffens wird das interreligiöse und interkulturelle Bildungsprogramm von KAICIID seine drei Pfeiler weiterentwickeln: den politischen Pfeiler, den intellektuellen Pfeiler und den praktischen Pfeiler. Das Treffen öffnete Kommunikationspfade zwischen Politikern und Fachleuten zur besseren Berücksichtigung des interreligiösen Aspekts der Bildung und zur Aufnahme der religiösen und kulturellen Diversität als Thema.

Ein wichtiger Aspekt bei der erfolgreichen Unterstützung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs ist die Vermittlung von Informationen über andere Kulturen und Religionen im Klassenzimmer und im Rahmen von Schüleraustauschen. Wenn Schüler ihre Altersgenossen aus anderen Teilen der Welt in einem realistischeren Licht sehen, verbessern sich die Bedingungen für Dialog und sozialen Zusammenhalt. Bekräftigt wurde dieses Ziel auf der KAICIID-Sonderkonferenz Vereint gegen Gewalt im Namen der Religion (18.-19. November 2014), bei der im Hinblick auf die aktuelle Lage in Irak und Syrien zu einer stärkeren Betonung der interreligiösen und interkulturellen Bildung aufgerufen wurde. Auf dieser Konferenz bekräftigen Religionsvertreter ihre Zusagen zur Überprüfung der Religionslehrpläne mit dem Ziel, den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern, insbesondere in dieser Region. Sie empfahlen unter anderem die Analyse der Lehrinhalte der Primar- und Sekundarebene, um Vorurteilen innerhalb der von dem Konflikt betroffenen Gesellschaften entgegenzutreten.