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KAICIID bietet interreligiöses Dialogtraining beim 12. World Scout Youth Forum an

22 August 2014

Das 12. World Scout Youth Forum führte über 200 Teilnehmer unter 26 Jahren aus über 80 Ländern ins slowenische Rogla. Angesichts seines dauerhaften Engagements für Bildung wurde KAICIID zum Forum eingeladen, um zwei Seminare zum interreligiösen und interkulturellen Dialog für junge Mitglieder der Pfadfindergemeinde durchzuführen. Nach einer kurzen Vorstellung des KAICIID-Dialogzentrums und der Aktivitäten im Bereich des Dialogs durch Anas Alabbadi, den für Programme verantwortlichen Mitarbeiter von KAICIID, wurden die Pfadfinder zur Teilnahme an Übungen eingeladen, bei denen es um Stereotype und die Wahrnehmung des „Anderen“ ging und auch um verschiedene Standpunkte zu Ideen und Problemen in unterschiedlichen Kulturen. 

Ein zentraler Teil des Workshops war eine Übung mit dem Namen Zusammenarbeit oder Wettbewerb, mit der die Vorstellung in Frage gestellt werden sollte, dass zwischen zwei oder mehreren Gruppen (kulturelle, ethnische, religiöse oder andere Gruppen) immer Wettbewerb herrschen muss, auch wenn man durch Zusammenarbeit mehr erreichen könnte. Die 34 Teilnehmer aus 27 Ländern mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen Wurzeln schätzten den Workshop als sehr hilfreich ein. Hadjer, eine 24-jährige Algerierin, erklärte dazu: „Die Schulung half mir beim Verständnis des Themas der religiösen Diversität, das nicht nur Koexistenz erfordert, sondern darüber hinaus auch Akzeptanz. Ich habe etwas über „Anpassung“ erfahren, die viel besser ist als nur „Toleranz“. KAICIID unterstützt die These, dass Religionen nicht das Problem sind, sondern einen Beitrag zur Lösung von Problemen leisten können. Ich erkannte zu Beginn der Schulung, dass die meisten Teilnehmer die Religion als Problem erachteten. Doch im Verlauf des Gesprächs bemerkte ich, wie sich ihre Wahrnehmung änderte und sie zunehmend erkannten, dass das Konzept der Religion die Menschen zusammenbringen kann, und dass religiöse Vielfalt kein Gegensatz zu Menschenrechten und friedlichem Zusammenleben ist.“

KAICIID wird auch weiterhin mit der Weltpfadfinderorganisation World Organization of the Scout Movement zusammenarbeiten, um bei den jungen Menschen und in Pfadfinderprogrammen für den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu werben, so wie es die 2013 zwischen den Organisationen unterzeichnete Absichtserklärung vorsieht. Das Zentrum freut sich insbesondere, eine aktive Rolle auf dem nächsten World Scout Jamboree zu übernehmen, das im August 2015 stattfinden wird, und bei dem sich 30.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder zwischen 14 und 17 Jahren für eine Woche voller Aktivitäten in Japan treffen werden. Junge Pfadfinder habe häufig Kontakt zu verschiedenen Kulturen und Religionen, zum einen innerhalb der Pfadfinderbewegung, zum anderen häufig auch in ihren Heimatgemeinden. Durch die Förderung der Kompetenz von Pfadfindern aus aller Welt im interreligiösen und interkulturellen Dialog können KAICIID und WOSM einen unmittelbaren Beitrag zur Verbesserung der weltweiten interreligiösen und interkulturellen Beziehungen leisten.