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Erklärung des KAICIID Direktoriums zur Statusänderung der Hagia Sophia

17 Juli 2020

Die Statusänderung der historischen Hagia Sophia in Istanbul hat große Besorgnis hervorgerufen, nicht zuletzt bei der UNESCO, die das Gebäude zum Weltkulturerbe erklärt hat und die Erhaltung des universellen Wertes eines Weltkulturerbes fordert. Als Reaktion auf diese Entwicklung gab das multireligiöse Direktorium des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID) die folgende Erklärung ab.

„Das KAICIID Direktorium schließt sich der Besorgnis der UNESCO an.  Das Direktorium ist auch der Ansicht, dass der einzigartige Status der Hagia Sophia seit einem Jahrhundert ein universelles Leuchtfeuer des interreligiösen Übereinkommens darstellt. Dieses beruht auf gemeinsamen Prinzipien des Dialogs, des gegenseitigen Respekts und des Friedens.  Die Änderung ihres Status hat nicht nur auf lokaler, sondern auch auf globaler Ebene Auswirkungen. Sie birgt außerdem die Gefahr der Entwertung der Bemühungen religiöser Führerinnen und Führer sowie ähnlicher Akteurinnen und Akteure, die verhindern wollen, dass Religion als Katalysator für Spaltungen eingesetzt wird. Das Direktorium ruft alle Parteien auf, zu einer akzeptablen Lösung zu gelangen, die es der Hagia Sophia ermöglicht, ihre globale historische und kulturelle Bedeutung zu bewahren und weiterhin als Zeugnis so vieler gemeinsamer Werte in unseren religiösen Traditionen zu dienen.“