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Deutschland will Religionsgemeinschaften an der Entwicklungspolitik beteiligen – für bessere Entwicklung und Frieden

17 Februar 2016
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KAICIID begrüßt den Start von "Partner für den Wandel - Religionen und die Agenda 2030”

Berlin – Bei einer internationalen Konferenz mit dem Titel “Partner für den Wandel – Religionen und die Agenda 2030” präsentierte Gerd Müller, der deutsche Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zum ersten Mal eine deutsche Strategie, die sich entwicklungspolitisch mit Religionen und Glaubensgemeinschaften auseinandersetzt.

Das deutsche Entwicklungsministerium hat die internationale Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung (PARD) ins Leben gerufen, eine gemeinsame Bestrebung mit anderen Geldgebern und internationalen Organisationen, unter anderem der USA, Großbritannien, Schweden, den Vereinten Nationen und der Weltbank. Der Sinn und Zweck dieser Partnerschaft ist es, gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie die Zusammenarbeit mit Glaubensgemeinschaften verbessert werden kann. Aus diesem Grund ist die Partnerschaft auch offen für zivilgesellschaftliche Organisationen.

Die Partnerschaft wird daran arbeiten, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der internationalen Entwicklungshilfe und religiösen Akteuren zu verbessern. Sie will den inter-konfessionellen Dialog fördern, Stereotypisierung und Vorurteile durch Bildung und Mediennutzung bekämpfen, Religionsfreiheit und religiöse Vielfalt stärken und die Einhaltung der Menschenrechte unterstützen.

In Anerkennung der positiven Rolle, die Religionsgemeinschaft spielen können, erklärte der Minister, dass Deutschland sich darum bemühen wird, die Religionen der Welt zu berücksichtigen und in den Dialog mit ihnen treten will. So soll das positive Potential religiöser und staatlicher Institutionen sowie das von religiösen Weltanschauungen zum Vorteil der globalen Entwicklung genutzt werden.

Der leitende KAICIID-Berater Mohammed Abu-Nimer,  der an der Sitzung teilnahm, betonte die Schlüsselrolle der deutschen Regierung in der globalen Entwicklungspolitik: “Das ist ein historisches Treffen und ein dringend benötigtes Netzwerk, da es Religion mit nachhaltiger Entwicklung verbindet. Beachtenswerter Weise liegen interreligiöser Dialog und Friedenskonsolidierung im Fokus des Netzwerks. Darin korrespondiert das Netzwerk mit den Interessen und Zielen, die KAICIID unter dem Mandat des Zentrums unterstützt.”

In vielen Teilen der Welt haben religiöse Führer fast genau so viel Einfluss auf die Entwicklungspolitik wie politische Entscheidungsträger und andere Führungsfiguren der Zivilgesellschaft. Gut angebundene religiöse Netzwerke ermöglichen Zugang zu Orten und Gemeinschaften, die anderweitig schwerer zu erreichen wären. Religiöse Institutionen sind oft die ersten Ansprechpartner für Menschen, die sich mit Notfällen und Herausforderungen konfrontiert sehen. Religiöse Institutionen sind einflussreiche Fürsprecher für die Rechte der Schwachen und Entrechtete und religiöse Räume dienen als Schutzräume für den Dialog über Rechte und Pflichten.

Genau so wichtig ist, dass Religion Menschen einen moralischen Imperativ vorgibt, anderen zu helfen. Sie gibt uns die Werte und ethischen Grundsätze, die Menschen dazu anspornen, nach einer besseren Welt zu streben.

KAICIIDs Mandat zur Förderung des interreligiösen Dialogs ist darauf ausgerichtet, diesem positiven Potential zum Durchbruch zu verhelfen und interreligiöse Kooperation bei Herausforderungen zu unterstützen, die die gesamte Menschheit betreffen.