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Das KAICIID-Direktorium verurteilt die Massenentführung von Schulkindern in Nigeria

17 Dezember 2020

Bewaffnete Männer haben in Nigerias nordwestlichem Bundesstaat Katsina rund 300 Schulkinder aus der Government Science Secondary School entführt. Die Tat erinnert an eine Entführung vor sechs Jahren, als hunderte Schülerinnen aus ihrem Wohnheim in Chibok, im nordöstlichen Bundesstaat Borno, verschleppt wurden. Obwohl es offene Fragen über die direkte Beteiligung der extremistischen Gruppe Boko Haram gibt, hat ihr Anführer in einer Erklärung die Verantwortung für die Tat übernommen. Wie bei früheren Entführungen nannte er die religiösen Vorbehalte der Gruppe gegen "westliche Bildung" als Grund. Als Reaktion darauf gab das multireligiöse Direktorium des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID) folgende Erklärung ab:

„Das Direktorium ist schockiert und traurig, von einer weiteren Massenentführung von Schulkindern in Nigeria zu erfahren und spricht den Eltern und Angehörigen der Entführten sein tiefes Mitgefühl aus.

Wir weisen jeden Versuch der verantwortlichen Gruppe(n) zurück, ihre herzlosen Taten mit religiösen Gründen zu rechtfertigen. Der Zugang zu Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht, und jede Tat, die unschuldigen Kindern schadet oder sie ihrer Rechte beraubt, muss als das gesehen werden, was sie ist - unmenschlich, grausam und kriminell.

Wir rufen Menschen aus allen Bereichen, ob religiös oder nicht, dazu auf, sich für Versöhnung und gegenseitiges Verständnis in Nigeria einzusetzen. Wir rufen religiöse Führerinnen und Führer auf, Dialog zu praktizieren, damit der Glaube nicht als Vorwand für solche grausamen Taten benutzt wird. Wir rufen Behörden auf, sich für Frieden und Sicherheit für alle Menschen in Nigeria einzusetzen.“