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2. INTERRELIGIÖSES FORUM DER AU WÄHLT LENKUNGSAUSSCHUSS UND GIBT AKTIONSPLAN BEKANNT

12 Dezember 2016

Das 2. Interreligiöse Dialogforum der Afrikanischen Union, das am 10. und 11. November 2016 in Abuja in Nigeria stattfand, hat vor Kurzem einen 12-köpfigen Lenkungsausschuss gewählt, der die verschiedenen Regionen und Religionen einschließlich traditioneller Religionen Afrikas vertritt und einem Aktionsplan verpflichtet ist, in dem die Bildung von Partnerschaften zwischen glaubensübergreifenden und religiösen Organisationen verankert ist, um religiösen Extremismus zu verhindern und das harmonische Zusammenleben auf dem Kontinent zu fördern. Das Interreligiöse Forum wurde gemeinsam vom Bürger- und Diaspora-Verwaltungsrat (CIDO) der Kommission der Afrikanischen Union und dem in Wien ansässigen Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) organisiert.

Das 12-köpfige Komitee, das mit der Afrikanischen Union, den Regionalen Wirtschaftsgemeinden (RECs) und anderen friedensstiftenden Organisationen zusammenarbeiten wird, soll neben einem strategischen 5-Jahresplan ein 10-jähriges religionsübergreifendes Entwicklungsprogramm für alle Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union auf Grundlage der Agenda 2063 und Agenda 2030 entwickeln, eine Bewertungsstrategie für den Lenkungsausschuss entwerfen und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft durch Aufklärung und Sensibilisierung gemäß den von der AU vereinbarten nachhaltigen Entwicklungszielen stärken.

Zu den gewählten Delegierten des interreligiösen Lenkungsausschusses der AU gehören:

  • Dr. Kamal Boraiqa, Al-Azhar Universität, Ägypten
  • Rev. (Prof.) Eale Bosela, AACC, Kenia
  • Rev. Sr. Agatha Chikelue, African Women of Faith Network, Nigeria
  • Hr. Yassine Mohammed Da Costa Ali, Civil Society, Mosambik
  • Pastor Zerihun Degu, Inter-religious Council, Äthiopien
  • Deolinda Dorcas Teca, Council of Churches, Angola
  • Fr. Saydoon Sayed, African Women of Faith Network, Südafrika
  • Imam Kone Ibrahima, National Religious Forum, Elfenbeinküste
  • Imam Kobine Layama, President of Islamic Community, Zentralafrikanische Republik
  • Hr. Belall Maudarbux, Inter-religious Council, Mauritius
  • Pastor James Wuye, Interfaith Mediation Centre, Nigeria
  • Amb. Ezzedine Zayani, Tunesien

Das Forum hat die Bedeutung der Medien zur Förderung des Friedens unter Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen auf dem Kontinent erkannt und sieht neben anderen Strategien eine wichtige Aufgabe darin, durch Weiterbildung von Journalisten, die über religiöse Themen berichten, die Aufmerksamkeit der Medien auf religiöse Fragen zu lenken und unterschiedliche Medien in Afrika zu ermutigen, den glaubensübergreifenden und interkulturellen Dialog sowie gute Vorgehensweisen in den jeweiligen Ländern zu fördern.

Neben einem größeren Engagement für Familien, Kinder, Jugendliche und Frauen und konkreten Schritten gegen die Verbreitung von Hassreden soll Hass, Schikane und Diskriminierung durch positive Wortwahl, Toleranz und einen konstruktiven Dialog in Afrika entgegengetreten werden. Das Forum ruft zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen glaubensübergreifenden und religiösen Organisationen auf und wendet sich an religiöse und traditionelle Führer in Afrika, mit der Afrikanischen Union, seinen Mitgliedsstaaten und den Regionalen Wirtschaftsgemeinden (RECs) zusammenzuarbeiten, um eine Kultur des Friedens sowie einen konstruktiven religionsübergreifenden und interkulturellen Dialog zu fördern.

Das Forum hat darüber hinaus sein Engagement zur Förderung des Friedens und der Aussöhnung durch die Lehren der verschiedenen heiligen Schriften in Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempeln und anderen Gebetsstätten sowie die Einführung von Friedenserziehung im Rahmen der Lehrpläne an Schulen, von Universitätsprogrammen und theologischen Institutionen zur Förderung von gegenseitigem Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen Menschen aller Religionen, Glaubensrichtungen, Kulturen und Sprachen bekräftigt.

Das Forum setzte sich für die Gründung einer Plattform ein, die die ‚soft Power‘ der Religion dazu nutzen möchte, gewaltsamen Extremismus, die Instrumentalisierung von Religion und religiös motivierte Gewalt zu verhindern und Religionsführer zu ermutigen, ein Vorbild in ihrer Ablehnung von Gewalt zu sein und für die Verteidigung von Werten wie Vielfalt, Respekt für das Leben und die Achtung der Menschenrechte einzustehen.

Neben der Förderung einer gleichberechtigten und aktiven Teilnahme von Frauen am Lenkungsausschuss und in religionsübergreifenden Organisationen in zentralen Funktionen hat das Forum die Rolle von Frauen und Jugendlichen bei friedensbildenden Maßnahmen erkannt und unterstützt die Entwicklung von Frauen und jungen Religionsführern als Führungspersönlichkeiten, um geschlechtsspezifische Gewalt zu überwinden.