Direkt zum Inhalt

Das Internationale Dialogzentrum feiert sein zehnjähriges Bestehen und den Beginn einer neuen Ära in Lissabon

07 Dezember 2022

Das Internationale Dialogzentrum feiert sein zehnjähriges Bestehen – seit 2012 fördert KAICIID den interreligiösen und interkulturellen Dialog auf der ganzen Welt. Die zwischenstaatliche Organisation verfügt über eine einzigartige Führungsstruktur, sie wird von religiösen Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen geleitet. Nun beginnt für KAICIID eine neue Ära in Lissabon, wo sich seit Juli 2022 sein neuer Sitz befindet.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum fand am Dienstag, dem 6. Dezember, statt. KAICIIDs Generalsekretärs, Zuhair Alharthi, wurde vom Präsidenten der Republik Portugal, Marcelo Rebelo de Sousa, zur offiziellen Begrüßung des Zentrums in Lissabon zu einem Gala-Dinner im Nationalen Kutschenmuseum geladen. Unten den Gästen waren religiöse Führerinnen und Führer, Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft und der Diplomatie sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger. Außenminister João Gomes Cravinho hielt eine Begrüßungsrede.

Laut dem Generalsekretär von KAICIID freut sich die zwischenstaatliche Organisation „auf eine dauerhafte Partnerschaft mit der lokalen Gemeinschaft in Lissabon. Wir werden auch weiterhin an der Entwicklung von Möglichkeiten des Dialogs und der Verständigung zwischen religiösen Führerinnen und Führern und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern arbeiten, um langfristig Frieden auf der Welt zu schaffen“, sagte Zuhair Alharthi.

 

Ein Jahrzehnt der Dialog-Förderung

KAICIID wurde im Jahr 2012 gegründet und ist eine einzigartige zwischenstaatliche Organisation mit einer dualen Führungsstruktur. Diese besteht aus dem Rat der Vertragsparteien, der sich aus den Mitgliedsstaaten zusammensetzt – Österreich, Spanien, Saudi-Arabien und dem Heiligen Stuhl als beobachtendes Gründungsmitglied – und dem Direktorium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Religionen (einschließlich Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum) zusammensetzt. Außerdem verfügt das Dialogzentrum über ein Ratgeberforum mit über 60 religiösen Führerinnen und Führern aus den wichtigsten Glaubensrichtungen und kulturellen Traditionen der Welt, das zur Vernetzung von Gemeinschaften auf der ganzen Welt beiträgt.

KAICIID fungiert sowohl als Organisator als auch als Vermittler und versucht, religiöse Führerinnen und Führer, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Fachleute an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Lösungen für gemeinsame Probleme und globale Herausforderungen zu finden. Darüber hinaus arbeitet KAICIID mit Religionsgemeinschaften zusammen und vermittelt ihnen Wissen und Fähigkeiten zu politischen Rahmenbedingungen, Menschenrechten und nachhaltiger Entwicklung. Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger werden in religiöser Bildung, interreligiösem Dialog und Inklusion geschult.

Zu den von KAICIID entwickelten Initiativen gehören das KAICIID Fellows-Programm, dessen Ziel die Vernetzung von Führungspersönlichkeiten ist, die sich für den Frieden in ihren Gemeinden einsetzen, sowie das Europäische Forum für politischen Dialog, das jährlich religiöse Führerinnen und Führer, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Expertinnen und Experten zu einem großen Diskussionsforum zusammenbringt. Die zwischenstaatliche Organisation veranstaltet das ganze Jahr über verschiedene Schulungen vor Ort sowie online, um den Dialog zu fördern, die am meisten gefährdeten Gemeinschaften zu stärken sowie Hassrede und den Missbrauch von Religion als Rechtfertigung für Gewalt und Verfolgung zu bekämpfen.

„KAICIID ist überzeugt, dass die verbindende Kraft des Dialogs mehr denn je benötigt wird. Unser einzigartiges Mandat und der interreligiöse Dialog sowie das Fachwissen unseres multireligiösen Direktoriums geben uns die globale Autorität, die besten und klügsten religiösen Akteurinnen und Akteure und Institutionen zusammenzubringen, um den Frieden auf der ganzen Welt zu fördern“, so der Generalsekretär von KAICIID, Zuhair Alharthi.

„KAICIID ist die einzige zwischenstaatliche Organisation, die ein Mandat für den Dialog auf höchster Ebene hat, der politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Vertreterinnen und Vertreter der großen Weltreligionen angehören. Dies gibt uns das Vertrauen und die nötige Autorität, um die internationale Gemeinschaft mit den Fähigkeiten auszustatten, Spaltungen zu überwinden und die globale Entwicklungsagenda voranzutreiben“, sagte KAICIIDs stellvertretender Generalsekretär, António de Almeida-Ribeiro.

 

Die Ergebnisse von KAICIIDs Arbeit im vergangenen Jahrzehnt lassen sich an den folgenden Zahlen ablesen:

  • Über 7.000 ausgebildete Dialogpraktikerinnen und -praktiker
  • Über 400 ausgebildete Fellows aus 85 Ländern weltweit
  • 5 Dialogplattformen auf der ganzen Welt gegründet
  • 6 interreligiöse Netzwerke gegründet und unterstützt
  • 13 Kooperationsabkommen mit internationalen Organisationen

Die wichtigsten internationalen Institutionen haben die Relevanz der von KAICIID entwickelten Aktivitäten anerkannt. Zu den Partnern des Dialogzentrums gehören die Afrikanische Union, der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), die Europäische Union, die Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen und die UNESCO.