Interreligiöser Dialog auf internationaler Konferenz in Athen als Werkzeug zur Unterstützung eines friedlichen Zusammenlebens herausgestellt

31 Oktober 2017
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In Athen eröffneten Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos und Außenminister Nikos Kotzias die zweite internationale Konferenz über religiösen und kulturellen Pluralismus und friedliche Koexistenz im Nahen Osten. Neben religiösen Würdenträgern und Regierungsvertretern aus den Ländern des Mittelmeerraums und der arabischen Region nahmen auch Seine Exzellenz Emmanuel, Metropolit von Frankreich, und Oberrabbiner David Rosen, beides Vorstandsmitglieder des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID), ebenso wie der Generaldirektor des Dialogzentrums Fahad Abualnasr an der Konferenz teil.

Die Veranstaltung fand am 30. und 31. Oktober 2017 statt und befasste sich mit Entwicklungen auf dem Gebiet des religiösen Pluralismus im Nahen Osten in den vergangenen zwei Jahren, seit die erste internationale Konferenz stattfand, um diesen Themenkomplex zu erörtern. Im Zuge der zweitägigen Beratungen untersuchten die Teilnehmer ebenfalls künftige Herausforderungen für religiösen Pluralismus und schlugen positive Initiativen vor, um religiöse Koexistenz und Pluralismus im arabischen Raum zu fördern.

Die Konferenz fokussierte sich auf die Rolle, die religiöse Gemeindeleiter beim Einsatz der sozialen Medien spielen, um religiösen Pluralismus und gegenseitigen Respekt zu unterstützen. Generaldirektor Abualnasr stellte die Arbeit des Internationalen Dialogzentrums beim Aufbau von Netzwerken gegen Extremismus und beim Einsatz der sozialen Medien als Kanal für Dialog statt Division vor. „Seit 2015 hat das Internationale Dialogzentrum mehr als 400 junge religiöse Gemeindeleiter bezüglich des Einsatzes der sozialen Medien ausgebildet, um Empathie, Solidarität und Kooperationsbereitschaft zu entwickeln“, merkte er an. „Wir haben ein Trainingshandbuch zum Dialog in den sozialen Medien auf Arabisch erstellt und integrative Schulungsveranstaltungen in Tunesien, Ägypten, Jordanien, im Libanon und im Irak abgehalten. Bald werden wir einen Lehrgang in Saudi-Arabien veranstalten. Wenn das Training im Februar 2018 abgeschlossen ist, gehen wir davon aus, dass diese Gruppe junger, versierter Kommunikatoren mit der Koordination von Kampagnen beginnen wird“, so der Generaldirektor.

Netzwerke im arabischen Raum, die religiösen Pluralismus fördern, waren für die Teilnehmer ebenfalls von besonderem Interesse. Generaldirektor Abualnasr gab der Konferenz einen Überblick über die Arbeit des Zentrums zur Befähigung von religiösen Würdenträgern und Gemeinden, um Bedrohungen des friedlichen Miteinanders entgegenzutreten. Dieses Jahr startete das Dialogzentrum das erste Netzwerk von theologischen und Scharia-Fakultäten in der arabischen Region. Das Netzwerk umfasst 16 christliche und muslimische Institutionen, die an einem gemeinsamen Lehrplan über interreligiösen Dialog arbeiten. „Wir hoffen, dass die nächste Generation von Gelehrten und Führungspersönlichkeiten im arabischen Raum mit den erforderlichen Kenntnissen zum Dialog ausgestattet ist, um Frieden zu schaffen und sich stärker für eine gemeinsame Bürgergesellschaft mit Blick auf alle Aspekte arabischer Gesellschaften einzusetzen“, stellte der Generaldirektor fest.

In seinen abschließenden Bemerkungen wies der Generaldirektor darauf hin, „dass interreligiöser Dialog uns einen Weg in Richtung eines nachhaltigen Pluralismus im Nahen Osten bietet, in dem alle Bürger dieselben Rechte und Chancen genießen. Dialog ist ein wirksames Gegenmittel gegen Extremismus, Vorurteile, Gleichgültigkeit und Ausgrenzung, wenn wir unseren Kindern, zukünftigen Führungspersönlichkeiten und Institutionen zeigen können, wie man ihn einsetzt.“