MUSLIMISCHER WÜRDENTRÄGER AUS NIGERIA RUFT BEI KAICIID-KONFERENZ ZU SOLIDARITÄT ZWISCHEN CHRISTEN UND MUSLIMEN AUF UND FORDERT DIE VERHAFTUNG VON HASSPREDIGERN DURCH DIE REGIERUNG

Der Sultan von Sokoto, Alhaji Sa’ad Abubakar III., das geistliche Oberhaupt der muslimischen Gemeinden in Nigeria, hat erklärt, dass Muslime und Christen in Nigeria nur in Frieden leben können, wenn sie sich entschließen, für den Frieden einzustehen und sich gegen Hassprediger zu vereinen, die Feinde des Friedens sind.

Er sprach im Rahmen der Eröffnungszeremonie einer zweitägigen Konferenz des internationalen Dialogzentrums (KAICIID) mit dem Titel „Coordinate to Achieve 2 - Inclusive and Sustainable Interreligious Dialogue in Nigeria“ zum interreligiösen Verständnis in Nigeria, die am 25./26. Januar 2017 stattfand. Er appellierte an die nigerianische Regierung, Hassprediger zu verhaften.

„Ich habe die Hoffnung in diesem Land nicht aufgegeben. Ich glaube, dass Christen und Muslime in Frieden leben können.  Man kann einen Menschen nicht über Nacht ändern und es ist wichtig, dass wir einander Liebe erweisen, ungeachtet unserer Weltanschauungen.  Wir können nicht eine Sache predigen und eine andere tun“, so das Oberhaupt der nigerianischen Muslime.

„Wir müssen ehrlich zu uns sein, ungeachtet der religiösen Kluft, in der wir uns befinden. Die Menschen, die keinen Frieden wünschen, sind bereit, für Unruhe zu sorgen. Wir müssen uns mit der Regierung zusammentun, um ihr zu helfen, mit den Feinden des Friedens in diesem Land fertig zu werden. Die Menschen, die zur Gewalt aufrufen, sind keine wahren Anhänger des Christentums und des Islam.“  

Der Sultan rief religiöse Würdenträger dazu auf, sich in keiner Form an der Anstachelung zur Gewalt zu beteiligen. Er erklärte, dass muslimische wie christliche Würdenträger in Anbetracht des Respekts und der Autorität, die hochrangige Religionsvertreter genießen, sich in führender Funktion für Frieden durch gegenseitigen Respekt einsetzen sollten.

„Ich habe niemals zum Mikrofon gegriffen und einen christlichen Würdenträger beleidigt. Wir sollten einander tolerieren und auf Frieden in diesem Land hinarbeiten. Ich habe niemals die Hoffnung für dieses Land aufgegeben, was die Suche nach Frieden angeht. Ganz gleich was geschieht, diejenigen, die sich für Frieden einsetzen, werden am Ende des Tages die Oberhand gewinnen“, erklärte Sultan Abubakar.

Der Sultan merkte an, dass muslimische weiterhin mit christlichen Würdenträgern zusammenarbeiten würden, um Frieden in Nigeria zu schaffen. „Nur wir können uns für unseren eigenen Frieden einsetzen und Frieden stiften. Wir müssen uns dazu verpflichten, in Frieden zu leben, in Frieden zu arbeiten und Frieden zu schaffen. Wir glauben an den Dialog. Würden wir nicht an den Dialog glauben, wären wir nicht hier.“

Sultan Abubakar III. lobte die Bemühungen des KAICIID, die Konferenz zu organisieren. Er gab den Teilnehmern die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Empfehlungen der Konferenz umgesetzt würden. Zu den Handlungsempfehlungen auf intrareligiöser Ebene zählte der Beschluss der Christen, andere Kirchen zu besuchen und gemeinsame Gebete sowie Sportveranstaltungen für junge Menschen zu organisieren, um unter den verschiedenen Konfessionen Bewusstsein für Frieden zu schaffen. Muslime schlugen interreligiöse Sommerlager vor und baten den Hohen Rat für Islamische Angelegenheiten in Nigeria, Räume für Leiter von Gemeinden zu schaffen, damit sie sich regelmäßig treffen könnten, und in der Nationalversammlung Gesetze gegen Hassreden zu unterstützen.